Oh Sweet Baby: Neue (alte) Hasskampagnen im Gaming
Anfang 2024 gerät die kanadische Consulting-Firma Sweet Baby Inc. ins Fadenkreuz von rechtsextremen Gamern. Unter dem Schlagwort “DEI” (Diversity, Equity & Inclusion) wird dem Unternehmen vorgeworfen, aktiv in die Entwicklung einzugreifen und Videospiele nach ideologischen Überzeugungen zu verändern. In den nachfolgenden Wochen versammeln sich im Rahmen der Hasskampagne hauptsächlich männliche Videospiel-Fans, die gegen alles wettern, was nach einem Hauch von Progressivität aussieht.
Der Vortrag erklärt, wie die Hasskampagne zustande kam und welche Verbindungen zu früheren ähnlich gelagerten Fällen wie GamerGate bestehen. Besonders im Fokus steht dabei, wie die Sweet-Baby-Kontroverse auf Plattformen wie YouTube, X sowie Twitch florierte und dort Kommentatoren eine Armada von “Anti-Woke”-Inhalten produzierten. Diese Kommentatoren setzten in den Monaten danach dieselben Taktiken immer wieder an, wenn Spiele erschienen, die in ihr Schema passten (Dragon Age: Veilguard, Dustborn, Concord). Zuletzt wird das Besprochene in einen zeitgeistlichen Kontext gesetzt. Die Hasskampagne ist eine Fortsetzung von weiteren rassistischen, sexistischen und transfeindlichen Bewegungen der Gegenwart, die aktuell mit der zweiten Amtszeit von Donald Trump ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht haben.